Die VerhandelBar in Maxvorstadt,München. Credit: Christian Illing

Leerstehende Gebäude sind vor allem in Großstädten nichts Neues. Doch was tun? Abriss oder Umnutzung? Am Beispiel des Strafjustizzentrums in München hat das Projekt VerhandelBar – unter Einbeziehung der Öffentlichkeit – Initiative gezeigt.

Das Strafjustizzentrum an der Nymphenburger Straße in München wurde 1972-1977 erbaut. Es beherbergt die Strafabteilungen des Amtsgerichts München und der Landgerichte München I und II. Ab 2025 wird das gesamte Justizzentrum in einen Neubau am Leonrodplatz umziehen. Damit stellt sich automatisch die Frage: Was passiert mit dem bestehenden Gebäude?  Der Freistaat Bayern, dem das Gebäude gehört, überlegt seitdem, ob ein Neubau oder ein Abriss sinnvoll wäre.

Das Justizzentrum in München. Credit: Fritz Bielmeier

Abriss und Leerstand

Anfang 2023 gründete sich die Initiative JustizzentrumErhalten/AbrissAbriss, die sich für den Erhalt des Gebäudes einsetzt. Gemeinsam mit ARCH+ und dem Kollektiv PointOfNOReturn im Rahmen von Public Art München entstand die künstlerisch-architektonische Intervention VerhandelBar in der Münchner Maxvorstadt. Das Münchner Kollektiv PointOfNoReturn widmete sich dem Entwurf und dem Bau der VerhandelBar auf dem Grünstreifen zwischen Sandstraße, Josef-Ruederer-Straße und Dachauerstraße. Kern ihrer Arbeit ist die Verhandlung von Abriss und Leerstand als ökologisches und soziales Problem.

Im Frühjahr 2024 wurde der von der Initiative JustizzentrumErhalten, unter dem Slogan „AbbrechenAbbrechen“ OpenCall gestartet. Ziel damit war es unkonventionelle, mutige und experimentelle Ideen aller Art für die Zukunft des Gebäudes zu sammeln. Ob schriftlich, architektonisch, grafisch oder audiovisuell. Vom Gedicht über Audiodateien und Zeichnungen bis hin zum Video war alles willkommen. Insgesamt kamen 120 Arbeiten zusammen, die in einer öffentlichen Jurysitzung bewertet wurden.

Es folgte eine engere Auswahl von 30 Arbeiten und schließlich wurden 13 Preisträger*innen ausgezeichnet. Unterstützt wurde die Initiative von den Bezirksausschüssen Maxvorstadt und Neuhausen sowie von Stiftungen wie der Trias-Stiftung, der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung und der Architekturkulturstiftung.

Diese sind unter folgendem Link zu sehen: verhandel-bar.de/event/121-ideen-fuer-das-strafjustizzentrum/

 

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